Stolpersteine in Weinsberg – gelebte Erinnerungskultur am JKG
15.11.2021 – Am 23. Oktober 2021 hat auch in Weinsberg der Künstler Gunter Demnig vor den Häusern ehemaliger jüdischer Bürger Stolpersteine verlegt.
Diese Verlegung haben schon ehemalige Schülerinnen und Schüler des JKG im Jahr 2008 angedacht und ausgehend vom damaligen Politik-Gremium versucht zu realisieren. Jetzt ist es durch die Initiative des „Zeitzeugenprojekts Weinsberg 1933 -1945“, namentlich durch die Weinsberger Hobby-Historiker Holger Wahl, Simon Bendel und Moritz Kuhn, gelungen, dieses Vorhaben umzusetzen:
Insgesamt sind vor beiden Häusern jeweils vier Stolpersteine verlegt worden, für die in die Konzentrationslager der Nazis deportierte und ermordete Familie Hirsch Thalheimer und für die Familie Alfred Thalheimer, die ihr Leben vor dem Zugriff der NS-Schergen nur durch die Flucht über Frankreich in die USA retten konnten.Gemeinsam mit den Schulsozialarbeiterinnen, Frau Freyer und Frau Heiß, haben Geschichtslehrer*innen des JKG und der Weibertreuschule Weinsberg mit vielen engagierten Schülerinnen und Schülern beider Schulen diese Verlegung vorbereitet und mitgestaltet. Herr Bendel hat uns wichtige Dokumente der Zeitzeugen und mehrere Briefe Alfred Thalheimers zukommen lassen, Herr Wahl hat sich im JKG mit uns zusammengesetzt und von den Recherchen über beide jüdischen Familien berichtet.
Am Vorabend der Verlegung sind neben vielen Weinsberger Bürgern zahlreiche Schüler*innen (aus den 10er Klassen und der Oberstufe), die Schulleitungen und viele Lehrer*innen des JKG und der Weibertreuschule der Einladung zu den Vorträgen des Künstlers und des Zeitzeugenprojekts in die Baukelter gefolgt.
Eindrucksvoll haben die Schüler*innen am Samstagmorgen die Biographien der früheren jüdischen Mitbürger lebendig werden lassen, haben Gedichtzeilen der jüdischen Dichterinnen Rose Ausländer, Nelly Sachs und Mascha Kaléko vorgetragen, die den Verlust der Heimat zeigen und die Ausgrenzung jüdischer Menschen bis hin zu ihrer Ermordung.
Stolpersteine, um die Erinnerung wachzuhalten, was jüdischen Menschen und Andersdenkenden auch in Weinsberg angetan wurde.
Insgesamt sind vor beiden Häusern jeweils vier Stolpersteine verlegt worden, für die in die Konzentrationslager der Nazis deportierte und ermordete Familie Hirsch Thalheimer und für die Familie Alfred Thalheimer, die ihr Leben vor dem Zugriff der NS-Schergen nur durch die Flucht über Frankreich in die USA retten konnten.Gemeinsam mit den Schulsozialarbeiterinnen, Frau Freyer und Frau Heiß, haben Geschichtslehrer*innen des JKG und der Weibertreuschule Weinsberg mit vielen engagierten Schülerinnen und Schülern beider Schulen diese Verlegung vorbereitet und mitgestaltet. Herr Bendel hat uns wichtige Dokumente der Zeitzeugen und mehrere Briefe Alfred Thalheimers zukommen lassen, Herr Wahl hat sich im JKG mit uns zusammengesetzt und von den Recherchen über beide jüdischen Familien berichtet.
Am Vorabend der Verlegung sind neben vielen Weinsberger Bürgern zahlreiche Schüler*innen (aus den 10er Klassen und der Oberstufe), die Schulleitungen und viele Lehrer*innen des JKG und der Weibertreuschule der Einladung zu den Vorträgen des Künstlers und des Zeitzeugenprojekts in die Baukelter gefolgt.
Eindrucksvoll haben die Schüler*innen am Samstagmorgen die Biographien der früheren jüdischen Mitbürger lebendig werden lassen, haben Gedichtzeilen der jüdischen Dichterinnen Rose Ausländer, Nelly Sachs und Mascha Kaléko vorgetragen, die den Verlust der Heimat zeigen und die Ausgrenzung jüdischer Menschen bis hin zu ihrer Ermordung.
Stolpersteine, um die Erinnerung wachzuhalten, was jüdischen Menschen und Andersdenkenden auch in Weinsberg angetan wurde.
Stolpersteine auch, worüber wir heute genauso stolpern, innehalten und nachdenken sollen, das wurde vor der früheren Stadtmühle, dem Wohnhaus der Familie Alfred Thalheimer, anschaulich in Szene gesetzt. Anschließend haben alle Schüler*innen eine weiße Rose an den Stolpersteinen niedergelegt. Die Stolpersteine werden vom JKG und der Weibertreuschule als „Lernort“ genutzt werden, wir werden mit den Stolpersteinen vor Ort Geschichte „begreifbar“ machen, so dass für unsere Schülerinnen und Schüler konkret wird, wofür wir als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ stehen. Beide weiterführenden Weinsberger Schulen fühlen sich dieser Auszeichnung seit dem Schuljahr 2006/07 verpflichtet und es wird am JKG und an der Weibertreuschule gelebt, wie es an folgenden Aussagen einiger mitwirkender Schüler*innen des JKG sehr deutlich wird.Auf die Frage, weshalb sie sich für die Verlegung der Stolpersteine engagiert haben, gab es folgende (leicht gekürzte) Statements: Ich persönlich finde, dass man in einer Welt, in der es auch heute noch Diskriminierung, Rassismus und Sexismus gibt, Zeichen setzen sollte, dass dies nicht akzeptiert wird. Mit der Stolpersteinverlegung wird darauf aufmerksam gemacht, dass Menschen, die so etwas Schrecklichem wie dem Nationalsozialismus ausgesetzt waren, nicht vergessen werden…
Außerdem habe ich mir nie gedacht, dass es so etwas wie Deportation und Verfolgung auch in so einer kleinen Stadt wie Weinsberg gab.
Ich denke, dass man noch sehr Vieles aufarbeiten muss. (Vivien Mayer, J 2) Besonders in Zeiten, in denen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus ein immer größeres Problem in unserer Gesellschaft werden, halte ich es für besonders wichtig, ein Zeichen dagegen zu setzen.
Die Stolpersteine erinnern uns einerseits an die Gräuel der NS-Vergangenheit, sollen uns andererseits aber auch Mahnung sein, auf die Gegenwart zu achten und genau zu beobachten, wie sich unsere Gesellschaft entwickelt. Ich halte es für wesentlich, die Erinnerung an Vergangenes auf diese Weise aufrechtzuerhalten und Verantwortung für Zukünftiges zu übernehmen. (Philip Quintes, J 2) Ich kenne das Projekt Stolpersteine schon lange und freute mich sehr zu hören, dass unsere Schule dazu beiträgt, dieses Projekt auch in Weinsberg zu verwirklichen.
Die Bedeutung liegt für mich im „Stolpern“, sich Zeit nehmen zum Nachdenken und vor allem darin, das Geschehene nicht zu vergessen.
Wir als junge Menschen stehen stets in der Verantwortung, das Vergangene in schmerzvoller Erinnerung zu behalten und uns dafür einzusetzen, dass es nie wieder so weit kommt, dass Menschen aufgrund von Religion und Herkunft, sexueller oder politischer Orientierung so grausam behandelt werden.
(Lea Böllinger, J 2)
Rita Gold
Außerdem habe ich mir nie gedacht, dass es so etwas wie Deportation und Verfolgung auch in so einer kleinen Stadt wie Weinsberg gab.
Ich denke, dass man noch sehr Vieles aufarbeiten muss. (Vivien Mayer, J 2) Besonders in Zeiten, in denen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus ein immer größeres Problem in unserer Gesellschaft werden, halte ich es für besonders wichtig, ein Zeichen dagegen zu setzen.
Die Stolpersteine erinnern uns einerseits an die Gräuel der NS-Vergangenheit, sollen uns andererseits aber auch Mahnung sein, auf die Gegenwart zu achten und genau zu beobachten, wie sich unsere Gesellschaft entwickelt. Ich halte es für wesentlich, die Erinnerung an Vergangenes auf diese Weise aufrechtzuerhalten und Verantwortung für Zukünftiges zu übernehmen. (Philip Quintes, J 2) Ich kenne das Projekt Stolpersteine schon lange und freute mich sehr zu hören, dass unsere Schule dazu beiträgt, dieses Projekt auch in Weinsberg zu verwirklichen.
Die Bedeutung liegt für mich im „Stolpern“, sich Zeit nehmen zum Nachdenken und vor allem darin, das Geschehene nicht zu vergessen.
Wir als junge Menschen stehen stets in der Verantwortung, das Vergangene in schmerzvoller Erinnerung zu behalten und uns dafür einzusetzen, dass es nie wieder so weit kommt, dass Menschen aufgrund von Religion und Herkunft, sexueller oder politischer Orientierung so grausam behandelt werden.
(Lea Böllinger, J 2)
Rita Gold